Willkommen, Miriam Dattke!

Die erfolgreiche Läuferin der LG Telis Finanz ist ab sofort Botschafterin für Miracles Hilfsprojekt. Warum, weshalb und wieso erzählt die Nachwuchs-Europameisterin in unserem Interview.

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Sie ist jung. Sie ist erfolgreich. Sie lebt seit drei Jahren in Regensburg und startet für die LG Telis Finanz Regensburg. Und ab sofort ist die 22-jährige Läuferin und Studentin (Internationales Management in Ansbach) auch Botschafterin für Miracles Hilfsprojekt. Willkommen, Miram Dattke! Im Vorstellungs-Interview berichtet „Miri“, warum sie sich für das Projekt engagieren will, wie sie Vereinsgründerin Miracle Amadi kennengelernt hat und wie sie die Anfrage, Botschafterin zu werden, an eine eigene Aussage aus ihren Kindergartentagen erinnert hat.

Miriam, herzlich willkommen als neue Botschafterin von Miracles Hilfsprojekt: Wie kam es dazu, warum machst Du das und was findest Du so überzeugend am Projekt?

Es war von Anfang an sehr beeindruckend, wie eine einzelne Person wie Miracle soviel geschaffen hat. Sie hat mich auch verzaubert mit ihrer Art und gezeigt, was ein Mensch bewirken kann, wenn er wirklich will – und das mit ganz viel Geduld und ganz viel Leidenschaft. Sie hat ja auch viele Leute für das Projekt gewonnen. Auch das ist beeindruckend. So konnte sie viel aufbauen und kann so vielen Kindern eine ganz andere Zukunftsperspektive bieten.

Der Ansatz ist ja, über Bildung die Lösung zu suchen.

Genau. Den Ansatz finde ich bedeutend besser. Es ist eine Sache, wenn man „nur“ Spenden sammelt, aber Bildung ist der Schlüssel. So schaffst du eine Grundlage für mehr, als wenn du kurzfristige Hilfen gibst. Da ist Bildung die Lösung vieler Probleme und es ist gut, dass das der Fokus des Projekts ist.

Wir haben schon länger eine Botschafterin gesucht, jemand, der unsere Sache auch nach außen bringt. Du warst schnell zu überzeugen – und hast durch Deine Mutter, die aus Ruanda stammt, ja auch einen eigenen Bezug zu Afrika wie Miracle, die das so wunderbar personifiziert und beide Welten kennt. Das ist bei dir auf gewisse Weise auch so.

Meinen Eltern haben beide lange bei Hilfsorganisationen gearbeitet. Und ich habe schon im Kindergarten gesagt: „Ich möchte das Gleiche machen wie mein Papa.“ Wortwörtlich: „Ich möchte Kindern in Afrika ganz viel Essen und Bücher geben.“ Zwischendrin habe ich das ein bisschen aus den Augen verloren und mir gar nicht mehr so viele Gedanken gemacht, was meine Eltern in der Vergangenheit geleistet haben und was sie nach wie vor machen. Das war wie ein kleiner Reminder. Ich finde es cool, dass ich jetzt auch ein bisschen unterstützen kann.

Wie gut kennst Du die Lage in Afrika? Das ist ja sehr divers und von Land zu Land höchst unterschiedlich.

Großes fachliches Wissen habe ich auch nicht. Aber ich war als Kind öfter in Afrika, weil wir dort meine Familie besucht haben. Da kann ich mich noch gut an die Schulbesuche in den Don-Bosco-Anlagen erinnern. Das fand ich schon damals beeindruckend und habe über meinen Papa viel über Entwicklungsländer erfahren. Er ist ja nach wie vor viel in Afrika, aber auch Asien unterwegs und berichtet immer. Dadurch kriege ich natürlich mehr Einblicke als andere Menschen.

Was liegt in Afrika am meisten im Argen? Was ist das gravierendste Problem?

Das ist schwierig zu sagen, weil alles zusammenhängt. Gesundheit hängt auch mit Bildung zusammen. Vieles kommt auch von den Folgen des Kolonialismus. Genauso spielt unser Konsumverhalten eine Rolle und wie wir Menschen in ärmeren Ländern ausbeuten. Deswegen gibt es nicht ein Problem, das für alles verantwortlich ist. Man könnte sagen, das größte Problem ist Hunger. Aber auch das ist u.a. die Folge von Klimawandel.

Die einstigen Ansätze der Entwicklungshilfe, nur mit Geld zu helfen, sind ja nicht die besten. Wir versuchen , Lösungen zu bieten, Hilfe zur Selbsthilfe zu ermöglichen.

Da wurde in der Vergangenheit viel falsch gemacht in der Entwicklungshilfe und man könnte an einem anderen Punkt sein, wenn es andere Entscheidungen gegeben hätte. Auch durch meinen Papa habe ich mitgekriegt, dass Geld ganz schnell verschwinden kann. Bildung ist eben ein Schlüssel zu vielen Dingen, auch zu Themen wie Aufklärung, Aids oder nachhaltiger Landwirtschaft. Dazu braucht es vor allem Bildung.

Es steckt in Afrika wie überall viel Potenzial in den Menschen. Das gilt es zu wecken und zu unterstützen.

Ich finde es ja krass, wie selbstverständlich Bildung in Deutschland gesehen wird. Ich bin dankbar, dass ich hier studieren kann für eine Semestergebühr, die ein Witz ist im Vergleich zu dem, was mir geboten wird. Ich finde es schade, dass es Leute gibt, die das in unserem System gar nicht nützen, es für selbstverständlich halten und kritisieren – was manchmal ja auch richtig ist. Durch meinen familiären Bezug habe ich gelernt, dankbar für die Bildungseinrichtungen zu sein. Was ich als selbstverständlich sehe, war für meine Mama oder andere Familienmitglieder nicht so einfach wie für mich jetzt. Und ich weiß das sehr wohl wertzuschätzen.

Was kannst Du machen, was willst Du machen für Miracles Hilfsprojekt?

Aufgrund meines Leistungssports und Studiums kann ich im Alltag nicht so viel machen. Ich hoffe aber, dass ich auf das Projekt aufmerksam machen kann. Dass ich jüngere Leute anspreche. Es sind vermutlich mehr ältere Leute, die sich die Zeit nehmen, sich mit dem Projekt auseinanderzusetzen. Ich fände es schön, wenn ich über die sozialen Netzwerke und den Sport Kontakte knüpfen und neue Unterstützer finden könnte.

Sport ist eine wunderbare Möglichkeit, solche Kontakte zu knüpfen.

Ich habe ja selbst bis zu unserem Kontakt über Miracles Hilfsprojekt gar nichts gehört. Man hört so viele über so viele Menschen und dann gibt es jemanden wie Miracle, der so viel bewirkt hat und die so wenige kennen? Wobei ich das, was sie und das Team um sie herum leisten, so hoch bewerte, aber sie nicht die Aufmerksamkeit bekommen, die sie verdienen. Insofern ist es schön, dass ich mithelfen kann, dass es mehr wird.

Lieben Dank, liebe Miriam. Auf eine gute Zusammenarbeit – und schön, dass Du bei uns dabei bist.

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